30. Mai 2009

Österreichische Meisterschaften in Walding


Bezeichnend für diese Rennsaison waren auch die Meisterschaften in Walding verregnet und so war auch dieses Rennen eine Schlammschlacht.
In der Sportklasse waren wieder Christian Posch und Martin Rabensteiner am Start, jedoch gab es keine Meisterschaftswertung. In der Eliteklasse schieden leider beide Biker, Christian Moitzi und Wolfgang Karner, aus.


Kommentare der Fahrer:

Martin Rabensteiner:
" Nach den nicht zufriedenstellenden Landesmeisterschaften, sowohl XC und besonders HC, war die ÖM das große Ziel.
Und ich spürte schon die ganze Woche das Kribbeln, wie es sich für ein wichtiges Rennen gehört. Auch hatte ich in dieser Woche wirklich gute Trainingseinheiten und ich fühlte mich wirklich total gut als wir am Samstag nach Walding aufbrachen. So fokusiert war ich schon lange nicht mehr!
In Walding angekommen ging ich zuerst mal per pedes die Strecke besichtigen, da noch Rennbetrieb herrschte. Gleich stand fest, dass einige Passagen nicht fahrbar waren. Auch war ich mir zunächst nicht sicher, ob bergab alles fahrbar ist.
Obwohl ich kein guter Läufer bin, und sofort zu Krämpfen neige, wenn ich vom Rad muss, konnte mich dies nicht erschüttern und schließlich machte ich noch eine Besichtigungsrunde.
Nach dieser Runde war mein Optimismus noch größer, denn abgesehen der guten Beine konnte ich auch bergab alle Passagen meistern. Am Abend machte ich noch mein Bike rennfertig.
Wie gesagt, legte ich auf dieses Rennen vollste Konzentration und am Abend war ich mir sicher ein gutes Rennen fahren zu werden. Nichts konnte meinen Optimismus bremsen, es passte einfach alles. Ein solches Gefühl vollkommener Überzeugung hat man sehr selten.
Auch am Renntag war die Welt bis zum Start in Ordung. Auch das es die ganze Nacht geschüttet hat und die Strecke somit noch schwieriger wurde, störte mich nicht.
Bei der Startbesprechung war dann klar, dass zuwenige Lizenzfahrer am Start sind, und somit keine ÖM - Wertung machbar ist. In diesem Moment überkam mich ein Gefühl der Wut und Enttäuschung. Mein Traum einer Medaille, oder vielleicht sogar des Titels, war mit einem Schlag vorbei.
Somit war klar, dass ich dieses Rennen nicht voll fahren werde, denn der Cup ist abgesichert und unnötig wollte ich nicht im roten Bereich fahren, denn es waren schon einige Rennen in dieser Saison.
Trotz des großen Frusts machte der Kampf gegen die Strecke großen Spaß und ich genoss es, die Abfahrtspassagen fahrend zu bewältigen.
In der ersten Runde kam es zu einem brenzligen Zwischenfall als ich in die Schottergrube einfuhr und Christian unmittelbar vor mir war. Ich konnte nicht mehr bremsen oder eventuell vom Rad, sondern nur ein lautes "Achtung" rufen und zum Glück konnte Christian noch ausweichen. Mit Mühe konnte ich einen Sturz vermeiden, stieß mir aber mein linkes Knie recht heftig am Lenker.
In den weiteren Runden fuhren Christian und ich gemeinsam, wobei ich mein Pulslimit nicht ausreizte, sondern in einem angenehemen Bereich unterwegs war. Dies ärgerte mich noch mehr, denn an diesem Tag hätte alles gepasst - die Beine, der Puls, die Kraft und die Konzentration in der Abfahrt. Und an diesem Tag hätte ich Christian wirklich fordern können. Und er wäre vermutlich der schärfste Gegner im Kampf um den Titel gewesen.
In der vorletzten Runde musste ich eine kurze "Pause" einlegen und einen Kabelbinder meiner Startnummer abreissen, denn der Sand hat die Bremsbacken richtig zerfressen und der Kabelbinder war zu fest am Bowdenzug festgemacht, sodass ich den Bremsweg nicht ausreichend verstellen konnte. Aus diesem Grund kam ich auch zuvor in der Schottergrube zu Sturz, denn ich hatte einfach keine Bremse mehr. Jedoch war es nur ein kleiner Rutscher und hatte keine Auswirkungen. Durch diese Pause überholten mich Christian und ein Waldinger Biker, doch das war mir an diesem Tag egal. Wieder im Rennen überlegte ich kurz, ob es nicht klüger wäre die Abfahrten zu laufen, um das Sturzrisiko zu minimieren, denn mein chronisch verletztes rechtes Knie kann ohnehin keinen Sturz verkraften. Jedoch machte das Fahren einfach zu viel Spaß und obwohl die Enttäuschung an diesem Tag groß war, bin ich erfreut, dass auch in meiner mittlerweile 15. Rennsaison das Feuer und der Einsatz noch immer vorhanden sind!
Den Waldinger Biker konnte ich noch überholen und auch Christian sah ich wieder vor mir. Doch auf ein Finish verzichtete ich und fuhr einen sechsten Rang ins Ziel. Nun muss ich versuchen mich nochmals zu motivieren."

Christian Posch:
" Das MTB Rennen in Walding war wie auch schon die Rennen zuvor eine richtige Schlammschlacht und sehr materialmordend.
Als ich Samstagabend auf eine Besichtigungsrunde ging, stellte ich sofort fest, dass ich bei diesem Rennen nicht um den Sieg mitfahren oder besser gesagt laufen kann.
Der Boden war durch die Regenfälle so stark aufgeweicht, dass die Anstiege gelaufen werden mussten. Da ich ja Radfahrer und kein Läufer bin, kamen mir diese Bedingungen nicht gerade zugute. Noch dazu hat es die ganze Nacht auf Sonntag durchgeregnet.
Sonntag um 9:00 war dann der Start. Gleich beim ersten Anstieg mussten alle vom Bike und laufen war angesagt. Wie von mir vermutet; wurde ich von fast allen Läufern überholt.
So musste ich mich auf den fahrbaren Stücken Runde für Runde wieder nach vorne kämpfen.
So fuhr oder lief ich mit meinem Kollegen Martin Runde für Runde um den Kurs und ich hatte Mühe den Anschluss nicht zu verlieren.
Martin dürfte einen Top Tag gehabt haben und das Laufen machte ihm anscheinend weniger aus als mir. Einen kurzfristigen Rückstand von 30 Sekunden konnte ich erfolgreich wieder aufholen.
Als Zugabe zu den bereits schon schweren Bedingungen quittierte meine vordere Schaltung wegen des vielen Drecks 2 Runden vor Schluss ihren Dienst.
So musste ich mich zwei Runden mit der mittleren Scheibe durchkämpfen. Nach diesen zwei harten Runden und vollem Einsatz in der letzten Runde kam ich als glücklicher Fünfter kurz vor Martin ins Ziel. Leider wurde wegen der wenigen Lizenzteilnehmer keine Österreichische Meisterschaft ausgetragen. Da ich bester Fahrer mit Lizenz bin, hätte ich diese gewonnen.
Ich bin aber froh dieses Rennen ohne Sturz überstanden zu haben und hoffe auf bessere Bedingungen bei den noch ausstehenden Rennen um wieder mal richtig Radfahren zu können. "

>> Ergebnisse <<

>> Bilder <<